Katheter und Katheterisierung

Für diejenigen, die ihre Blase nicht auf normale Weise entleeren können, ist die intermittierende Katheterisierung die Therapie der Wahl, um die Gesundheit der Harnröhre zu erhalten. Komplikationen sind häufig, aber als hydrophile Einmalkatheter auf den Markt kamen, sank das Risiko von Harnwegsinfektionen erheblich. Geringe Reibung schien der Schlüssel zur Erhaltung der Harnröhrengesundheit zu sein. Heute gibt es nur einen hydrophilen Katheter, von dem wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass er Komplikationen auch nach längerer Anwendung reduziert.

Eine Katheterisierung mit einem Blasenkatheter ist notwendig, wenn sich noch Urin in der Blase befindet, der nicht durch die normale Entleerung, also einem Harnverhalt, entleert werden kann. Wenn Harnverhalt nicht behandelt wird, kann es zu Infektionen, Inkontinenz, Nykturie und weiteren Beschwerden, aber auch zu schweren Komplikationen wie Nierenversagen und Blutvergiftung kommen. Daher ist die Katheterisierung eine lebensrettende Therapie. Harnverhalt kann durch neurogene Blasenfunktionsstörungen verursacht werden; sekundär zu einer Läsion des zentralen und/oder peripheren Nervensystems. Häufige Diagnosen im Zusammenhang mit neurogenen Blasenfunktionsstörungen sind Rückenmarksverletzungen, Myelomeningozele (Spina bifida), Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Diabetes Mellitus und Apoplex. Nicht-neurogene Faktoren, wie z. B. eine gutartige Prostatahyperplasie, können ebenfalls einen Harnverhalt verursachen, der eine Katheterisierung erforderlich macht.

Die häufigste Komplikation aller Arten von Katheteruntersuchungen ist eine Harnwegsinfektion (HWI). Die Blase wird im Allgemeinen als sterile Umgebung angesehen, aber dies wurde in letzter Zeit in Frage gestellt. 1 Die Mikrobiota im Urin scheint mit der Gesundheit der Harnwege verbunden zun sein 1 und die Einführung eines Katheters erhöht das Risiko einer neuen bakteriellen Kontamination und eines Ungleichgewichts. Es ist jedoch seit langem bekannt, dass es weitaus gefährlicher ist, den Urin im Körper zu halten, als einen Katheter zu verwenden, um ihn herauszubekommen. ²

Intermittierende Katheterisierung

Die Katheterisierung kann entweder mit einem Dauerkatheter oder durch die intermittierende Katheterisierung erfolgen. Unter intermittierender Katheterisierung versteht man eine "bedarfsgerechte" Entleerung der Blase mit einem Katheter, der nach jedem Gebrauch entfernt wird. Ein Dauerkatheter verbleibt mit einem Ballon oder einem anderen Retentionsmechanismus in der Blase und wird entweder durch die Bauchdecke (suprapubischer Blasenkatheter) oder durch die Harnröhre (transurethraler Blasenkatheter) gelegt. Während die intermittierende Katheterisierung eine Methode des Kontinenzmanagements ist, die eine normale Blasendynamik ähnlich wie eine normale Blasenentleerung ermöglicht, erfordert ein Dauerkatheter eine invasivere Platzierung und hat einen konstanten Ein- und Ausfluss, der eine statische Blase hinterlässt. Komplikationen treten häufiger bei der Verwendung von Dauerkathetern auf und umfassen Infektionen, Blasensteine und Katheterverstopfungen. Aus diesem Grund ist die intermittierende Katheterisierung heute die Therapie der ersten Wahl, sowohl kurz- als auch langfristig. 3 4 5 6 7 8 Suprapubische Katheter werden nur für den kurzfristigen Gebrauch empfohlen und transurethrale Dauerkatheter sollten immer vermieden und/oder deren Verwendung minimiert werden. 3 4 5 8 9 Neben der Aufrechterhaltung einer guten Gesundheit der Harnwege bedeutet eine erfolgreiche intermittierende Katheterisierung viele Vorteile für den Patienten. Dazu gehören ein verbessertes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, eine verbesserte Lebensqualität mit weniger Inkontinenz/Harndrang, besserer Schlaf, die Ermöglichung körperlicher Aktivitäten, die Fähigkeit, sexuell aktiv zu sein, weniger Schmerzen und Beschwerden. 10 11 12 13

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